von altgriechisch παρά (pará) → neben + εἴδωλον eídolon → Form / (Trug-)Bild. Das Wort, wegen dem wir Formen in Wolken finden — oder in verbranntem Toast oder auf dem Mars. Das passiert wegen der Autovervollständigung in unserem Gehirn: Unsere Synapsen haben evolutionär nur Sekunden, um auf Reize zu reagieren.
Deswegen versuchen sie, Dinge wiederzuerkennen.
Und das funktioniert.
Auch im Design.
Mit achsialen Anordnungen + Grafiken, die dem user bekannt sind + definierten Schriftgraden + achsen.
→ sekundäres visuelles hirnRindenareal, das gesichter liebt
Zurücksehen. Soll man nicht, um voranzukommen. Tut man aber, ob man will oder nicht, sobald man ein Gesicht
registriert. Und genau damit kann man lenken — User + Aufmerksamkeit. Oder aber ablenken.
Zumindest, wenn man nicht aufpasst. Beim Ende einer Customer Journey zum
Beispiel. Oder während eines Checkouts.
Ein Gesicht neben dem Call-to-action?
Das Gehirn zerreisst, teilt die
Aufmerksamkeit und klickt im Zweifel nicht den call-to-action. Schade.
Ziemlich durchschnittlich. Ist keine Beleidigung mehr,
denn der Cheerleader Effekt ist tatsächlich ein wirklich
hübsches Ding.
Er sagt im Prinzip folgendes:
Du hattest noch nie Süßkartoffelpommes — das erste
Mal: naja, ganz okay.
Der tausendste Teller
Pommes mit Mayonnaise: echt lecker.
Steht beides auf dem Tisch? Ist die Süßkartoffelpommes fast genauso lecker wie der Teller Pommes. Denn die
positiven Assoziationen des Bekannten färben auch auf Unbekanntes ab.
Ohne, dass unser Kopf das hinterfragt.
Horoskope funktionieren.
Wegen des Barnum Effekts. Denn wir suchen immer nach Bestätigung. Deswegen fassen wir allgemeine
Aussagen oft als genau das auf, was wir sind. Auch in Horoskopen.
Barnum-Messages sind also absolut subjektiv.
Und trotzdem identifizieren wir uns wegen ihnen stärker mit einer Marke. Weil wir sie plötzlich persönlich nehmen.
Barnum-MEssages verbinden deine Marke und die User:innen fast untrennbar.
Und funktionieren vor allem als
Call-to-Action.